Corona: "Vor allem die Arbeitsumstände haben sich geändert"
Seit "Corona" arbeiten die DIBt-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vielfach im Homeoffice. Wir haben sie gefragt, wie das ihren Arbeitsalltag verändert.
Eine DIBt- Referentin und Mutter von zwei Kindern möchte den bereichernden Gedankenaustausch in den SVA-Ausschüssen langfristig nicht missen. Sie berichtet:
"Was sich aus meiner Sicht in der Corona-Zeit verändert hat, ist nicht so sehr die Art und Weise, sondern viel mehr die Umstände, wie im Homeoffice gearbeitet wird.
Arbeiten zu Hause war für mich nicht neu. Seit es die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten am DIBt gibt, habe ich das gern einmal pro Woche genutzt. In der Corona-Zeit bin ich aber nicht mehr – wie sonst gewohnt – allein zuhause. Auch meine beiden Kinder sind überwiegend im Home-Schooling und an manchen Tagen ist mein Mann da. Dann wird hart um den komfortablen „Büroarbeitsplatz“ gefeilscht!
Unsere „Hardware-Ressourcen“ zu Hause sind glücklicherweise recht gut: ein kleines Arbeitszimmer, drei PCs. Meine Tochter hatte bereits ein eigenes Gerät für die Schule. Das habe ich vor Corona als Überversorgung empfunden, jetzt sind wir froh darüber.
Meine Strategie ist, möglichst früh am Schreibtisch zu sitzen, wenn die Kids noch in den Betten liegen. In diesen Stunden kann ich konzentriert arbeiten. Danach schaue ich den Kindern über die Schulter, motiviere und unterstütze oder erledige häusliche Tätigkeiten. Da es leider zu Hause keine Kantine gibt, nimmt die Essenszubereitung zusätzliche Zeit in Anspruch. Nachmittags und in den Abendstunden muss die restliche Arbeit erledigt werden. Zwischendurch versuche ich an die frische Luft zu gehen, da mir der morgendliche Fußweg zur Arbeit als Ausgleich zur "Sitzarbeit" fehlt. Der Feierabend beginnt wegen der vielen Unterbrechungen am Tag für uns jetzt deutlich später als unter normalen Umständen.
Nach mehreren Homeoffice-Tagen am Stück macht sich auch mein Rücken bemerkbar. Mir fehlt der Ausgleich durch die Gesundheitsangebote im Büro, die ich ansonsten gerne nutze. Es gibt zwar Online-Angebote, aber in Gemeinschaft lässt sich der innere Schweinehund leichter überwinden.
Was die Bearbeitung der Zulassungen unserer Antragsteller angeht, war die Umstellung auf eine rein elektronische Arbeitsweise zunächst etwas ungewohnt, aber nach kurzer Eingewöhnung gut machbar. Die Klärung von Fragen und die Abstimmung auf elektronischem Wege oder telefonisch nimmt meiner Einschätzung nach aber deutlich mehr Zeit in Anspruch.
Grundsätzlich empfinde ich das Arbeiten mit der Unterstützung der Papierakte – insbesondere wenn viele Anlagen zum Bescheid gehören – als sehr viel angenehmer, weniger anstrengend und fehleranfällig.
Telefon- und Webkonferenzen sind bei konkreten Fragestellungen eine kurzfristige Alternative. Dennoch möchte ich auf den bereichernden Gedankenaustausch in den SVA-Ausschüssen langfristig nicht verzichten und hoffe, dass bald wieder „normale Sitzungen“ stattfinden können. Schon alleine, um den Wissenszuwachs durch Rand-Gespräche außerhalb der Tagesordnung wieder einfließen zu lassen.
Wenn alles wieder möglich wäre, würde ich mich sehr gerne wieder – ohne Abstandsregeln – mit unseren Freunden treffen. Schon jetzt freue ich mich auf die Zeit, in der wir wieder guten Gewissens in Konzerte, ins Kino und Theater gehen können. Die Kulturschaffenden mussten unter massiven Einschränkungen leiden, wie wir sie nicht ansatzweise erlebt haben."
Ein DIBt-Referent kann sich gut vorstellen, einige Veränderungen auch in die Zeit nach Corona mitzunehmen:
"Ohne Corona hätte ich vermutlich nie vom mobilen Arbeiten Gebrauch gemacht. Aufgrund meines kurzen Arbeitswegs bestand bisher, wie ich dachte, keine Notwendigkeit rein aus Gründen der Zeitersparnis nicht ins Büro zu fahren.
Generell ist durch die Arbeit von zuhause jedoch ein flexibleres Arbeiten möglich, was allerdings im Vorfeld mehr Organisation und Planung benötigt.
Eigene Gedanken zur Optimierung der Arbeitsprozesse zu Hause haben zur Anschaffung neuer elektronischer Hilfsmittel (z.B. einen neuen Laptop mit hochwertiger Tastatur und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung) geführt, die die Arbeit vereinfachen und die ich auch in Zukunft gern weiter einsetzen würde.
Ein Großteil der täglichen Kommunikation lässt sich bei guter elektronischer Ausstattung effizient und einfach ohne physischen Kontakt realisieren. Videokonferenzen sind z.B. gut geeignet, um Beratungen in kleineren Gruppen bis acht, maximal zehn Teilnehmern – wie z.B. SVA-B-Sitzungen – durchzuführen. Damit lässt sich Reisezeit und CO2 einsparen. Außerdem ist es leichter, eine zeitnahe Beratung der Themen zu gewährleisten. Häufigere Beratungen würden auch eine kürzere Dauer der einzelnen Termine bedeuten. Der persönliche Kontakt lässt sich jedoch nicht vollständig ersetzen und größere Veranstaltungen kann ich mir auch in Zukunft virtuell nicht vorstellen.
Persönlich freue ich mich schon sehr auf meine erste Post-Corona-Bigband-Probe."