Marktüberwachung – Kurz erklärt
Was ist eine harmonisierte Norm?
Harmonisierte europäische Normen (hEN) sind Normen, die von der Europäischen Kommission in Auftrag gegeben, von einer der europäischen Normungsorganisationen – im Fall von Bauprodukten i.d.R. CEN – erarbeitet und von der EU-Kommission im EU-Amtsblatt bekannt gemacht werden. Der Harmonisierungsbegriff des Bauproduktensektors unterscheidet sich aber wesentlich von anderen Sektoren des Binnenmarkts. Die Harmonisierungswirkung bezieht sich auf die in Anhang ZA der Norm genannten Merkmale.
Die harmonisierten Normen stellen keine Anforderungen an Bauprodukte. Nach dem mit der (Bauprodukten-)VO 305/2011 geschaffenen Konzept einer gemeinsamen europäischen technischen Fachsprache legen sie nur die Methoden und Verfahren zur Bestimmung der im Anhang ZA abgebildeten Wesentliche Merkmale, der Qualitätssicherung sowie die Art und Weise der Deklarierung fest. Damit ist die für die Produkte erklärte Leistung europaweit vergleichbar. Die Anforderungen an die Verwendung dieser Bauprodukte richten sich nach den Bauwerksanforderungen in den Mitgliedsstaaten.
Für harmonisierte Normen gilt eine weitere Besonderheit: Sie sind nach einer festgelegten Übergangszeit (sog. „Koexistenzperiode“) verpflichtend anzuwenden.
Es sind nur die Normen verbindlich, deren Fundstelle von der Europäischen Kommission im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht ist. Seit 2019 gibt die Kommission keine konsolidierten Listen mehr bekannt. Sie veröffentlicht die Fundstellen der Normen mittels einzelner Rechtsakte in der Reihe L des Amtsblatts der EU. Auf der Website des DIBt wird zur Information eine mit größtmöglicher Sorgfalt erstellte Zusammenstellung bereitgestellt: Service > Listen und Verzeichnisse > hEN- und EAD-Listen